Die Interficktionale 💖 Meutern, Bumsen, Streiken (AT)
"Das ist frech auf allen Ebenen", sagte ein Freund nach dem Lesen des Drehbuchs: bepisste Fabrikbesitzer, schuheleckende Offiziere und eine SPD-Abgeordnete, die des Bündnisses verwiesen wird. Die Soziale Revolution ist queer, Anarchie verbreitet sich am Schnellsten über die Lust und so geschah auch 1918 alles ganz anders als bisher gedacht.
What?
- Queer Porn mit anarchistischer Perspektive!
- Die Geschichte der Novemberrevolution 1918 wird emanzipatorisch umgeschrieben
- Der Fokus liegt auf Beziehungweisen hinter der revolutionären Sichtbarkeit
- Sexualität und marginale Praxen sind handlungstreibend
- Alles in allem: eine Gratwanderung zwischen Porno, Historienschinken, Komödie und ernsthafter Agitation.
- Das soll kein Kunstfilm sein, sondern richtig erotisch, hot und abendfüllend.
- Der Film wird in deutscher Sprache gedreht (wegen des deutschen Themas).
- Das Drehbuch ist geschrieben, nun geht es in die nächste Phase.
Handlung
Der Film erstreckt sich zeitlich in fünf Kapiteln über die Zeit der Novemberrevolution 1918. Er verfolgt dabei parallel zwei Handlungsstänge. Dies sind einerseits die meuternden Matrosen in Kiel und andererseits die streikenden Arbeiterinnen in Berlin. Beide Stränge bieten in ihrer historischen Realität und Ästhetik eine perfekte Grundlage für Homoerotik und die Ausbildung alternativer Beziehungsweisen unter der Oberfläche. Aber werden diese einen Platz in der neuen revolutionären Gesellschaft finden?
Der Film verfolgt die verschiedenen Akteur_innen auf ihrem lüstern-kämpferischen Weg zur Fusion der Handlungsstränge und Finale in Berlin - inklusive Riots, harten Ideologiediskussionen, Fesselszenen, Kuscheln und Gruppensex. Wie wird diese Geschichte ausgehen? Kennen wir sie schon?
Schauplätze
- Kriegsschiff / Marine ("in Kiel")
- Villa ("in Kiel")
- Landstraße ("Norddeutsche Pampa")
- Wirtshaus ("Norddeutsche Pampa")
- Arbeiterinnenwohnung ("in Berlin")
- Fabrikgelände, groß ("in Berlin")
- Stadtstraße ("in Berlin")
- Kanalisation oder Gewölbekeller ("in Berlin")
Es gibt ziemlich viele Hauptfiguren, die alle viel sprechen und fast alle eine Sexszene haben. Grundsätzlich geht es darum, sie mit Menschen zu besetzen, die gut und gerne spielen und sich vorstellen können, mit Porno anzufangen. Da, wo cis oder trans dahinter steht, ist die Figur cis oder trans - cis muss nicht unbedingt auf di*en Dartellende*n zutreffen. Nur da, wo Hete dran steht, ist die Figur nicht queer. Das Drehbuch ist von zwei weissen Queers geschrieben worden und freut sich über Umschreibungen jeglicher Form und Figuren in BIPOC-Identitäten.
- Franz, Lebemann, in einer Beziehung mit Emil, cis
- Emil, glühender Sozialist, in einer Beziehung mit Franz und Else, cis
- Marian, harter Insurrektionalist, transmann, Dom, Beziehung zu Margarete
- Margarete, aufständische Adelstochter, Schwester von Konterrevolutionär Winfried, cis, sub, Beziehung zu Marian
- Wilhelm, meuternder Offizier
- Bernd, bäriger Smutje
- Fridolin, verträumter Schiffsjunge
- Fri(e)da, wütende Anarchalesbe, in einer Beziehung mit Else
- Else, glühende Sozialistin, in einer Beziehung mit Fri(e)da und Emil, cis
- Milli, schüchterne Anarchosyndikalistin, entdeckt Sexualität und Aufstand, cis
- Rosa, Hete, sprachgewandte Sozialistin vom Spartakusbund, cis (keine Sexszene)
- Sabine, Hete, anstrengende Sozialdemokratin die viel redet, cis (keine Sexszene)
- Clara, Hete, Feministin, cis (keine Sexszene)
- Fabrikbesitzer Bornholm (mit Sexszene), Hete, cis
- Namenloser brummiger Wirt
- kämpfende Arbeiter_innen (ca. 3 plus Statist_innen)
- Berittene Bullen (nur Audio oder ev. mit Silhoutte)
- 1 offscreen-Sprechx im Stile einer frühen Wochenschau oder eines Schuldokfilms
- Statist_innen für Versammlungsszenen und Abschlussfeier (bei Bedarf mit Sexszene)
Team
Ja, wir brauchen viele Leute - abgesehen von den Schauspielenden gibt es einige Rollen, die natürlich auch in Personalunion übernommen werden können. Ganz unabhängig von den Rollen aber braucht es Menschen, die die Vision mittragen - ein Kernteam.
Wir denken uns also den Film - auch passend zum Inhalt - als das Werk eines Kollektivs, dass den Film von Anfang bis Ende begleitet. Zusätzlich übernehmen Menschen außerhalb des Kollektivs thematisch und zeitlich begrenzte Einzelrollen - etwa als Darsteller oder Kamerafrau. Auch Personen des Filmkollektivs können solche Rollen natürlich übernehmen. Schließlich wollen wir alle nicht nur Orga sondern auch Spaß und Kreativität.
Kernkollektiv
Das Kernkollektiv besteht aus wenigstens fünf Personen. Es übernimmt die Orga und Finanzierung von Anfang bis Ende und hat das letzte Wort bei Entscheidungen. Die Rollen "Für alle Phasen" sollten möglichst aus dem Kernteam belegt werden.
Von der Haltung und Positionierung her solltest du, wenn du Teil des Kernkollektivs sein willst, dich als Anarchist*in verstehen oder allermindestens als antiautoritäre*r Kommunist*in unterwegs sein. Außerdem ist dies ein queerer Porno, idealerweise mit einem queeren Team. Denk drüber nach, ob und wie du dich in dieser Beschreibung findest. Geschichte queeren heißt auch: Geschichte entkolonialisieren - auch dafür muss Platz sein.
Letzendlich geht es auch darum, Spaß und Lust am Projekt und aneinander zu haben.
Für alle Phasen
- Produktionsleitung (Überblick über alles Materielle - Finanzen, Personal, Zeitpläne)
- Regie (Entscheidungen über Gestaltung der Szenen, Mikroperspektive, Besprechung mit den Darstellenden und der Kamera und dem Licht und dem Sound)
- Dramaturgie (Entscheidungen und Überblick über Inhaltliches und Ästhetisches, Makroperspektive, Besprechung mit der Regie)
- PR (Presse, am besten auch Social Media und Crowdfundingsunterstützung)
- Finanzverantwortung (Überblick über Ausgaben und Einnahmen und verschiedene Posten, Kontozugang etc.)
- Rechtsberatung (immer gut)
- Logistik (Material orgen, lagern...)
Vor dem Dreh
- Requisiten (Welche Gegenstände werden gebraucht und wie sehen die aus?, Wo kommen die her?, Wo werden die gelagert?)
- Location Scout (Räume finden und abklären)
- Komposition (braucht einen Extrapopsong)
- PornoTrainx (um zu üben, wie Porno drehen Spaß machen kann oder bestimmte Praktiken kennen zu lernen - z.B. Bondage,...)
Während dem Dreh
- Aufnahmeleitung (Verantwortung für Materielles / Strukturelles rund um den Dreh)
- Licht (Beleuchtung)
- Darsteller*innen (viele)
- Transport (sowohl von Team als auch von Material)
- Kamera (mindestens 2 Leute)
- Still-Photography (um Fotos für PR zu machen)
- Sound (mindestens 2 Leute, Gespräche und Hintergrundgeräusche und Nahgeräusche)
- Musik (Auswahl und Rechte abklären)
- Maske (Schminke und Haare und Tattoos - wie sehen die Leute nackt aus?)
- Kostüm (was ziehen die Leute an und aus?)
- Bühne / Raum (Räume herrichten)
- Assistenz (Hilfe! Allzeit Bereit!)
- Crew-Care (Verpflegung, Massage, Übernachtung...)
- Emotional Care Person / Awareness (Boundaries!)
Nach dem Dreh
- Schnitt (Schneidet Bild und Ton zusammen mit Regie und Dramaturgie)
- Vertrieb (kümmert sich um Orte, den Film zu zeigen, erarbeitet Vertriebskonzept)
- Übersetzung auf English und weitere Sprachen (für die Untertitel)
- Untertitel (schreibt Untertitel für Gehörlose und setzt sie für weitere Sprachen)
Timeline mit Abbruchkriterien
Frühjahr bis Herbst 2021
- Menschen finden, die Bock haben, mitzumachen
- Menschen/Projekte finden, die sich vorstellen können, den Film finanziell und ideologisch zu unterstützen (aka community building)
- Drehbuch überarbeiten / Feinschliff
November 2021
- Kernteam beisammen (mindestens 5 Personen, Abbruchkriterium #1)
Winter 21/22
- Crowdfunding Kampagne auf die Beine stellen, inkl. teasing pictures und eingesprochenen Textstellen und schönen Goodies
- einige Ideen: "dein Genitalpic im Abspann!", "ein Screening für dich und deine Bande!"
- andere Arten der Finanzierung (er)finden
- konkretes Casting beginnt
- weitere Crewmitglieder werden auch gesucht
April 2022
- Geld beisammen (mindestens 50.000 Euro gesprochen, Abbruchkriterium #2)
- Casting-Sessions
- Entscheidung darüber, wer vom Kernteam welche Rolle(n) als Hut übernimmt
- Location Scouting
Sommer 2022
- Planung des Drehs mit allem Pipapo
- Alle Rollen für den Dreh sind besetzt
November 2022
Winter 22 bis Herbst 2023
- Schnitt
- Sound
- Trailer / Teaser
November 2023
Dezember 2023 bis November 2024
- Den Film auf Festivals zeigen und sonstwie veranstalten lassen
Finanzen
- Mindestbudget mit Unterbezahlung aller Beteiligten, zumindest aber dem Versuch, allen, die was brauchen, was geben zu können, wäre 50'000 Euro. Niemensch soll sich auf den Hunger ausbeuten müssen, um bei diesem Projekt dabei sein zu können. Niemensch soll persönlich draufzahlen müssen. Bei dem Mindestbudget wird trotzdem ein großer Teil des Geldes in Material, Transport, Verpflegung und Übernachtungen gehen.
- Idealbudget mit immer noch schlechter Bezahlung aber einem Gefühl, dass das Projekt niemenschem bürokratisch über den Kopf wächst, wäre 150'000 Euro.
- Mit dem Budget wird für alle Beteiligten stets transparent umgegangen.
- Da es für Pornofilme, soweit wir wissen, kaum staatliche oder institutionelle Förderung gibt, ist das Projekt hauptsächlich auf Community, Spendeneinnahmen und Crowdfunding angewiesen. Mäzen*innen sind immer willkommen, genau so wie Solievents von/in anderen Projekten.
- Das erste Jahr soll der Film nach Möglichkeit ein bisschen Geld einspielen durch Festivals und Vertrieb. Danach möchten wir ihn gerne unter CC-BY-SA Lizenz als Creative Commons allen zugänglich machen, die wollen, und unabhängig davon die Möglichkeit zur Spende beibehalten.
Final words
- wer sich vorstellen kann, das Ding mitzuziehen und mitzuträumen, gerne melden!
- wer jetzt voll Bock hat auf mitmachen und schon eine konkrete Vorstellung von einer bestimmten Rolle hat, gerne melden!
- wer sich irgendwie vorstellen kann, mitzumachen, aber noch nicht genau weiß wie und gerne noch mehr wissen möchte, darf sich gerne melden!
- wer Verbesserungsvorschläg an diesem Text hat, gerne melden, eins freut sich über Kritik.
- auch random Liebesbekundungen werden angenommen.
- wer ganz viel Geld über hat, gerne melden!
- sagt gerne euren Freund*innen Bescheid, von denen ihr denkt, dass sie dafür zu begeistern sind.
- entweder persönlich an m. oder j. oder eine email an interficktionale(ät)riseup.net
Zitate ausm Drehbuch
"Laß es in mich fließen...Beim Appell...Ich will es fühlen... Wenn der alte Bock brüllt... Wie es mir in die Hose läuft."
"Wir Frauen sollen immer warten? Die Zeit des Wartens ist vorbei. Wir werden uns nehmen was unseres ist,
und den Rest zerstören, plündern und niederbrennen"
"Die sozialdemokratische Partei... Ja die sozialdemokratische Partei steht immer schon an der Seite des arbeitenden
Volkes. Stehen auch wir hinter der sozialdemokratischen Partei. Kehren wir an die Werkbänke zurück, unterstützen wir die neue Regierung beim Aufbau einer stolzen Republik!"
"Ich hab keinen Bock mehr auf diese Verhinderungsdiskussionen."
"Ich habe mich noch nie so lebendig gefühlt wie in diesem
Moment, als ich diese Flasche geworfen habe."
"Willi, ich glaub du musst noch weiter oben lecken"
"Dein gelobtes revolutionäres Land ist eine Wüste. Mit
Kohlrüben und Muckefuck zwischen tausend Weibern, die Schlange stehen um den letzten Pimmel der Straße. Altern allein, die schönsten Jahre schon verflossen im Krieg."
"Schau dich doch an. Ein Funktionär... Dein Wesen zerflossen
zwischen Warenhausprospekten. Deinen Ausdruck, deinen Charme verloren an die sittlichen Manieren."
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